Das Bergdorf Bader Alm
Gut 330 Jahre alt, liegt das Bergdorf Bader Alm auf etwa 700 Metern Höhe abgeschieden an einer Bergwiese mit einem Gebirgsbach, der im Sommer auch als Kühlschrank für die Getränke benutzt wird. Bader Reinhard Bosch hat den alten Hof ur-romantisch ausgebaut.
Von Aloisia Streicher
Ich besuche den Bader frühmorgens um zehn Uhr zum verabredeten Interview. Die Blätter der Bäume haben noch Tautropfen und die ersten Sonnenstrahlen blitzen durch die Baumwipfel. Es soll ein schöner und sonniger Tag werden. Die Bader Alm, mein Ziel, liegt in absoluter Abgeschiedenheit und Alleinlage in Oppenau-Ibach im Schwarzwald.
Von Ibach aus geht die Fahrt nach Hinter-Ibach. Dabei folge ich dem Holzschild der Bader Alm. Gut drei Kilometer schlängelt sich der schmale Weg hinauf zur Alm, mit der Adresse Hinter-Ibach 13. Immer weiter geht es nach oben. Ein Auto kommt mir entgegen. Jetzt wird es eng – puh – geschafft!
Plötzlich liegt sie vor mir, die Bader Alm. Ein Ortsschild mit der Aufschrift „Bergdorf Hinter-Ibach – Baden auf der Alm“ begrüßt mich.
Mit frischen Brezeln aus Weil der Stadt, meiner Heimatstadt, gehe ich durch das große Eingangstor – das "Tor zur Entspannung". Drinnen werde ich schon erwartet. Der Kaffee duftet und die mitgebrachten Brezeln munden nicht nur mir, sondern sichtlich auch dem Bader. Reinhard Bosch ist ein uriger Typ. Man will unweigerlich mehr erfahren. Ein Bergdorf im Schwarzwald und ein Bader. Was hat es damit auf sich. Ich freu mich auf das Interview.
Mich interessiert das Alter des Baders. Ich frage ihn direkt. Und frage gleich auch, wie lange er das historische Baden in großen Holzzubern eigentlich schon anbietet.
Reinhard Bosch, oder besser Fritz Bader, wie er sich gerne nennt, lacht. 57 sei er, erzählt Fritz Bader und jetzt schon seit elf Jahren Alm-Bader.
Auf die Frage, wie er denn auf den Namen Fritz Bader gekommen sei, kommt die verschmitzte Antwort: "Wenn die Leute Brot kaufen, sagen sie: 'Ich gehe zum Bäcker'. Wenn sie Wurst kaufen, sagen sie: 'Ich gehe mal schnell zum Metzger'. Und ich bin der Bader." Und weil sein Sohn vor den Gästen nicht immer Papa sagen wollte, vereinbarten sie, er solle ihn doch einfach Fritz rufen. "Und ab da war ich der Fritz Bader."